STS-Equiden-Workshop
«Boden – Grasland – Gesundheit»
Am Samstag, 1. Juni 2024 erwartet Sie ein vielseitiges, spannendes Programm. An verschiedenen Posten erfahren Sie Wissenswertes zu neusten Erkenntnissen über:
- Bodenschutz in der Schweizer Pferdehaltung
- Gesunde Futterbasis und nachhaltige Grasland-Ökosysteme für Pferde
- Parasiten-Management bei Pferden
- Förderinitiativen, um die Lebensqualität und Gesundheit von chronisch kranken und alten Pferden sicherzustellen.
Veranstaltungsdetail – STS-Equiden-Workshop «Boden – Grasland – Gesundheit»
Wann: | Samstag, 1. Juni 2024 |
Ort: | Sandgrueb-Stiftung Sandgrueb 6, 8132 Egg b. Zürich |
Uhrzeit: | 11:45 Uhr bis ca. 17:15 Uhr |
Organisation: | Schweizer Tierschutz STS |
Programm
11:45 Uhr | Eintreffen und Einschreibung |
12:00 Uhr | Mittagessen und gegenseitiges Kennenlernen |
13:00 Uhr | Begrüssung STS / Vorstellung Sandgrueb-Stiftung und Gut Aiderbichl |
13:30 Uhr | Start Postenlauf 25 Minuten pro Posten, 5 Minuten pro Wechsel |
Posten 1 SoilHorse: Bodenschutz auf Paddock-Trails Charlotte Hiltebrand, Agroscope Reckenholz, ETH Zürich Den Einfluss von Pferden auf den Boden verstehen und einschätzen ist essentiell, um Bodenschutz und Tierwohl vereinbaren zu können. | |
Posten 2 Pferdegrasland, Gehölze und Heuqualität Dr. Renate Vanselow, Sandgrueb-Stiftung Modernes Grasland und somit auch daraus gewonnenes Futter ist überwiegend für Vieh ausgelegt, was bei Pferden Wohlstandserkrankungen forciert. Ausserdem, Gräser sind durchaus wehrhaft und können Wirkstoffe enthalten, die bei Pferden zu gesundheitlichen Problemen führen können. Dennoch, traditionelle Pferdeweiden wie die ungarische Puszta zeichnen sich aber durch einen hohen Anteil an Kräutern aus, die positive Arzneimittelwirkungen haben. Der überwiegende Teil der Vorfahren unserer Hauspferde stammte wohl weniger aus Steppen, als aus sogenannten Grassavannen, die Pferde können tatsächlich einen Teil ihres Bedarfs aus Gehölzen decken, die reich an Mineralien, Wirkstoffen und Eiweissen sind. Erfahren Sie, wie eine gesunde Futterbasis für unsere Pferde entsteht. | |
Posten 3 Lebensqualität von alten und chronisch kranken Pferden Mag. med. vet. Zsófia Kelemen, Veterinärmedizinische Universität Wien Derzeit gibt es keine allgemein akzeptierte Definition der Lebensqualität von Pferden, keinen Konsens über die Faktoren, die zur Lebensqualität von Pferden beitragen und keine etablierte Methode für ihre Bewertung. Für die Bestimmung der Lebensqualität von einzelnen Individuen braucht man genaue Messparameter. In dieser longitudinalen Studie haben wir mehrere Messparameter über längere Zeit gemessen, um herauszufinden, welche dazu geeignet sind, die Lebensqualität beim Pferd zu bestimmen. | |
15:00 Uhr | Pause Kaffee, Kuchen und Postersession |
15:30 Uhr | Weiterführung Postenlauf |
Posten 4 Equines Asthma: eine chronische, nicht infektiöse Atemwegserkrankung beim Pferd Med. vet. Julia Röschmann, ISME Pferdeklinik Bern & Avenches Der Einfluss von Haltungs- und Umweltfaktoren, Symptome und das klinische Bild eines asthmatischen Pferdes, Therapiemöglichkeiten und Haltungsanpassung zur Verbesserung der Krankheitssymptome. Dazu erfahren Sie über ein aktuelles Forschungsprojekt: Asthmatische Pferde bei Belastung an der Longe – sind die Atmung, die Erholungszeit und weitere Vitalparameter verändert? | |
Posten 5 Ganzheitliche Therapien für chronisch kranke Pferde Dr. med. vet. Karina Klein, DVM-PhD, Sandgrueb-Stiftung, Vetsuisse-Fakultät UZH Equiden mit schweren Erkrankungen stellen Tierbesitzer oft vor emotionale, finanzielle und medizinische Probleme, insbesondere dann, wenn es sich um Erkrankungen handelt, für die keine etablierte Therapie verfügbar ist. Erfahren Sie, wie wir versuchen, die Lebensqualität dieser Tiere stetig zu verbessern und wirksame Therapien und neue Behandlungsmethoden zu entwickeln. Die zu behandelnden Erkrankungen sind dabei sehr vielfältig, wie chronische Lahmheiten, Sarkoide und andere Tumore (z. B. Melanome, Plattenepithelkarzinome), Hufkrebs, rezidivierende Hufabszesse, das chronisch progressive Lymphödem (CPL) der Kaltblüter, um nur einige zu nennen. | |
Posten 6 Parasiten-Management beim Pferd PD Dr. med. vet. Hubertus Hertzberg, Sandgrueb-Stiftung, Vetsuisse-Fakultät UZH Der Befall mit Parasiten stellt eines der wesentlichen tiergesundheitlichen Probleme bei der Haltung von Equiden dar. Der über viele Jahrzehnte praktizierte intensive Einsatz von Entwurmungsmitteln hat zu einer erheblichen Resistenzentwicklung bei den Parasiten geführt, die die Kontrolle zunehmend erschwert. An diesem Posten wird veranschaulicht, mit welchen Massnahmen dieser Entwicklung begegnet werden kann und wie ein zeitgemässes Parasiten-Management aussehen sollte. | |
17:00 Uhr | Fragerunde |
17:15 Uhr | Ende der Veranstaltung |
Postersession
- Fibrolytic function of the horse microbiome: healthy elderly versus healthy adult individuals
- Dietary effects on large intestine fibrolytic function and mucosal integrity in healthy elderly horses
- The effect of space availability on equine social proximity
- Husbandry, preventive healthcare, and most common diseases of donkeys: A cross-sectional survey among donkey owners in Switzerland
- Grasslands, biodiversity, and horse health: insights into vascular plant diversity and the problem of toxic plants and toxic endophytic fungi in four European countries
- Detection of endophyte mycotoxins by service laboratories: providing answers for safe feed
In Zusammenarbeit mit
Die Sandgrueb-Stiftung leistet seit 2016 einen in Praxis und Forschung anerkannten Beitrag zum Wohl der Equiden. Sie unterstützt und vernetzt ihre Partner in Tierschutz, Wissenschaft und Gesellschaft mit interdisziplinären Projekten und Dienstleistungen und betreibt eine Pferdeanlage mit Reha-Station und Labor.
Gut Aiderbichl ist seit 2001 im Einsatz für Tiere und eine wichtige Institution für den Tierschutz in ganz Europa. Auf verschiedenen Heimathöfen in mittlerweile 6 europäischen Ländern leben über 8.000 Tiere (Stand 2023), die aus den unterschiedlichsten Lagen gerettet wurden. Gut Aiderbichl garantiert jedem Tier ein sicheres und geborgenes Zuhause bis an das natürliche Lebensende. Seit 2020 besteht eine enge Kooperation zwischen der Sandgrueb-Stiftung und Gut Aiderbichl, durch sie wird ermöglicht, die grossen Fragen des Pferdelebens nach wissenschaftlichen Standards zu untersuchen, um den Tieren eine bestmögliche Lebensqualität zu sichern.