7. Wildtiertagung
des Schweizer Tierschutz STS
Igel in Nöten
Welche Hilfe brauchen unsere wilden Nachbarn?
Eine aktuelle Studie belegt, dass in der Stadt Zürich die Igelpopulation in den letzten 25 Jahren um fast die Hälfte geschrumpft ist und die Verbreitung der Igel ebenfalls abgenommen hat. Wir alle, die wir Zugang zu Gärten und Grünflächen haben, können mit einer entsprechenden Umgebungsgestaltung einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität der tierischen Nutzer dieser Habite, wie dem Igel, leisten. Auch wenn die aktuellen Zahlen zu den Igelbeständen keine klare Aussage zur gesamtschweizerischen Bestandesentwicklung zulassen, so deuten sie doch stark darauf hin, dass Igel durch menschliche Tätigkeiten immer stärker unter Druck geraten. Auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der Schweiz wird der Igel neu als «potentiell gefährdet» eingestuft.
An der 7. Wildtiertagung des Schweizer Tierschutz STS beschäftigen wir uns mit aktuellen Forschungsergebnissen zur Biologie und Lebensweise des Igels. Es werden die rechtlichen Grundlagen im Umgang mit diesem Wildtier erläutert und wir erhalten Einblick in die Arbeit eines Igelsuchhundes. Die Präsentation zur igelgerechten Umgebungsgestaltung zeigt, mit welchen Massnahmen Risiken für den Igel vermieden und Habitataufwertungen umgesetzt werden können. Dass Igel mit massiven Problemen zu kämpfen haben, zeigt auch die steigende Zahl der Igelpatienten in Auffangstationen. Den Nachmittagsschwerpunkt legen wir deshalb beim tiergerechten Umgang mit den Pfleglingen, deren tierärztliche Diagnose und Wiederaussetzung. Als Abschluss stellt der Kinder- und Jugendtierschutz Krax sein neues Schulprogramm zum Igel vor.
Die Tagung richtet sich besonders an Haus- und Gartenbesitzerinnen, an die Ämter des kantonalen Vollzugs, an Bau- und Abbruchfirmen, an Gartenbauer, an Betreiberinnen und Betreiber von Igelstationen und natürlich an alle, die sich grundsätzlich für diesen sympathischen tierischen Nachbarn interessieren.
Die Tagung wird von der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte VSKT als Aus- und Weiterbildung im Umfang von einem halben Tag für Tierpflegerinnen und Tierpfleger empfohlen.
Veranstaltungsdetails: «Igel in Nöten – Welche Hilfe brauchen unsere wilden Nachbarn?»
Wann: | Freitag, 3. Mai 2024 |
Ort: | Kongresszentrum Hotel Arte Riggenbachstrasse 10, 4600 Olten und via Zoom |
Uhrzeit: | 9:30 bis ca. 16:00 Uhr |
Organisation: | Schweizer Tierschutz STS |
Tagungssprache: | Hochdeutsch (Simultanübersetzung in Französisch) |
Tagungsgebühr
Vollzahlende | Studierende | |
vor Ort: | CHF 180.– | CHF 90.– |
via Zoom: | CHF 95.– | CHF 45.– |
Programm
09:30 h – Begrüssung und Einführung ins Thema
Dr. sc. nat. Samuel Furrer
09:45 h – Der Igel – Nachbar und Wildtier
Madeleine Geiger, PhD, Siedlungsökologie, Domestikations- und Wildtierforschung,
SWILD – Stadtökologie, Wildtierforschung, Kommunikation
10:30 h – Gesetzliche Grundlagen, Schutz und Igelpflegestationen
Raoul Pellaton, Biologe, Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung, Basel-Landschaft
10:50 h – Bauen? Nach Igeln schauen! Igelspürhunde im Einsatz
Mirella Manser-Nurrito, Spürhundeführerin und Projektleiterin, Spürhunde-Team
12:05 h – Jeder Garten kann igelfreundlich sein
Simon Steinemann, Landschaftsarchitekt und Geschäftsführer, Igelzentrum
09:45 h – Intermezzo: Ein Star der sozialen Medien wider Willen – der Weissbauchigel
Dr. sc. nat. Samuel Furrer
13:30 h – Abläufe und Erfahrungen auf der Igelkrankenstation
Dr. med. vet. Annekäthi Frei, Tierärztin und Geschäftsleitung, Igelzentrum
14:15 h – Zurück in die Freiheit, Auswilderungsstrategien des Igelzentrum
Beatrice Cochand, Dipl. Pflegefachfrau und Tierpflegerin EFZ, Igelzentrum
14:35 h – Medizinische Betreuung von Igelpatienten
Dr. med. vet. Annekäthi Frei, Tierärztin und Geschäftsleitung, Igelzentrum
15:35 h – 2024: Das Jahr des Igels bei Krax
Doris Grünig, Leiterin Fachstelle Kinder- und Jugendtierschutz Krax, Schweizer Tierschutz STS