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Hybridkatzen in der Schweiz

Der Handel mit Hybridkatzen – Kreuzungen aus Haus- und Wildkatzen – boomt, vor allem wegen ihres exotischen Aussehens. Doch ihre Haltung überfordert Katzenhalterinnen und -halter oft sehr schnell. Im Freilauf kommt es häufig zu massiven Konflikten mit anderen Katzen, in der Wohnung lassen sie sich aufgrund ihres grossen Beschäftigungs- und Bewegungsdrangs nicht tiergerecht halten. Der Schweizer Tierschutz STS rät von der Haltung von Hybridkatzen ab und fordert strengere Auflagen für Zucht und Haltung.

Was ist eine Hybridkatze?

In der Zoologie versteht man unter einem Arthybrid ein Tier, das aus der Verpaarung zweier Individuen unterschiedlicher Arten hervorgeht. Genau dies geschieht auch bei den sogenannten Hybridrassen in der Katzenzucht. Verschiedene Wildkatzenarten werden hierbei mit Hauskatzen verpaart, um so neue «Rassen» zu kreieren. Im Zusammenhang mit Hybridkatzen wird häufig von Filialgenerationen (abgekürzt «F») gesprochen, um den Verwandtschaftsgrad zu den Wildkatzenvorfahren zu definieren. F1 steht für die Nachkommen ersten Grades (d.h. ein Elternteil ist eine Wildkatze) und F2 für die Nachkommen zweiten Grades (d.h. ein Grosselternteil ist eine Wildkatze). Nach diesem Prinzip werden auch nachfolgende Filialgenerationen bezeichnet.

Vertreter von Hybridrassen besitzen in ihrem Erbgut sowohl Gene der Hauskatze wie auch der entsprechend eingekreuzten Wildkatzenart. Dies unterscheidet die Hybridrassen von allen anderen Zuchtrassen. Vertreter von herkömmlichen Rassen, wie etwa Siamesen oder Britisch Kurzhaar, stammen allesamt ausschliesslich von unserer Hauskatze ab und sind durch die Zucht auf gewünschte optische Merkmale hin entstanden.

Unter Züchtern werden oft nur die ersten Filialgenerationen, als Hybridkatzen bezeichnet, insbesondere diejenigen Tiere, die laut Gesetz die gleichen Anforderungen an die Haltung haben, wie reine Wildkatzen. Biologisch gesehen ist dies selbstverständlich nicht korrekt, denn auch spätere Generationen tragen noch einen gewissen Anteil Wildkatzengene in sich, sind also nach wie vor Arthybride.

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