Ein orange-weisses Reptil vor einem verschwommen Hintergrund

Reptilienhaltung

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Reptilien als Haustiere: Das müssen Sie wissen


Schuppige Haut und skurrile Körperformen. Reptilien üben schon seit längerem eine Faszination auf den Menschen aus. So ist es nicht verwunderlich, dass die Tiere ihren Weg ins heimische Wohnzimmer gefunden haben. Doch was muss alles bei der anspruchsvollen Reptilienhaltung beachtet werden?

Nahaufnahme einer Schildkröte auf dem Boden. Schildkröte als Reptilienhaltung.

Das müssen Sie wissen, wenn Sie Reptilien halten


Warum ist die Reptilienhaltung so anspruchsvoll?

Reptilien sind keine einfachen Haustiere. Beachtet man die vielen Ansprüche, könnte man meinen, dass sie kleine Diven sind. Doch der viele Aufwand hat seine Gründe. Denn die meisten Reptilien sind oft an exotische Lebensräume angepasst. Diese im eigenen Daheim nachzubauen, braucht Platz, Zeit, Geld und Wissen.

Ist die Reptilienhaltung teuer?

Ja, sie ist mitunter teuer. Nicht nur, dass die Terrarien mehrere Hundert bis Tausend Franken kosten können, auch die Lebenserwartung spielt hier eine Rolle. Europäische Landschildkröten können beispielsweise über 70 Jahre alt werden!

Was essen Reptilien?

Viele Reptilienarten fressen Insekten / Fleisch – und das lebend. Zukünftige Halterinnen und Halter müssen sich also gut überlegen, ob sie diese verfüttern können. Vielen Menschen bereitet der Gedanke, lebendige Tiere zu verfüttern, Unbehagen. Setzen Sie sich also mit diesem Aspekt vor der Anschaffung auseinander.

Kann ich ein Reptil halten, wenn ich Kinder habe?

Sie haben Kinder im Haus? Dann müssen Sie unbedingt beachten, dass diese ihre Welt mit Fragenstellen und Anfassen entdecken. Sollten Sie also in Betracht ziehen, sich Reptilien anzuschaffen, müssen Sie Ihren Kindern in jedem Fall den richtigen Umgang mit ihnen beibringen. Da vor allem jüngere Kinder nicht in der Lage sind, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen, die Technik korrekt einzurichten und die Tiere auch meistens nur zu beobachten, ist es enorm wichtig, ihnen dies so verständlich wie nur möglich beizubringen.

Eignet sich ein Reptil für mich?

Zuallererst muss gesagt sein: Reptilien sind keine einfachen Haustiere und eignen sich auch nicht zum Kuscheln.

Die Devise hier lautet: anschauen und staunen. Dass die Faszination dieser doch exotisch aussehenden Tiere gross ist, ist verständlich. Mit ihrem andersartigen Aussehen, ihren Essgewohnheiten und ihrem Lebensraum fallen sie komplett aus der Norm. Und genau dieses Aussergewöhnliche gefällt vielen Halterinnen und Haltern. Auch Menschen mit Tierhaarallergien profitieren von ihnen, da sie kaum Reaktionen hervorrufen. Andere wiederum finden es schön, ein Haustier zu halten, das nicht besonders viel Aufmerksamkeit und Zuneigung braucht. Doch auch wenn die Interaktion mit einem Reptil eher beschränkt ist– im Gegensatz mit der zum Hund –, brauchen die Tiere dafür umso mehr Aufmerksamkeit, was die Haltung betrifft. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich vor der Anschaffung folgende Punkte durch den Kopf gehen lassen und dabei sehr kritisch mit sich selbst sind.

Bevor Sie sich ein Reptil zulegen, stellen Sie sicher, dass…

  • Sie sich über die Ansprüche der gewünschten Tierart informiert haben und Sie diese auch erfüllen können
  • Sie einen geeigneten Lebensraum schaffen können
  • Sie die Kosten im Blick habenSie sich bewusst sind, dass Reptilien keine Kuscheltiere sind
  • Sie genügend Zeit für die Pflege haben

Reptilien haben hohe Ansprüche

Reptilien haben sehr spezifische Ansprüche an das Klima, das Futter und die Terrarieneinrichtung. Ausserdem sind Reptilien ein teures Hobby und verpflichten über Jahre hinweg, da die Tiere je nach Art sehr alt werden können. Auch die Fütterung muss richtig gehandhabt werden: Viele Reptilienarten fressen Fleisch und/oder Insekten – und das lebend. Nebst der Fütterung können auch hohe Kosten auf Sie zukommen. Nicht zuletzt aufgrund der UV-Lampen (Stromkosten) und der unterschiedlich teuren Terrarien. Sind Sie sich dessen bewusst und haben Sie sich ausreichend mit den Reptilienhaltung auseinandergesetzt, kann es fast schon losgehen.


Anschaffung eines Reptil


Voraussetzungen für die Reptilienhaltung

Schlange die in einem Terrarium auf einem Holzbalken liegt.

Das sagt das Schweizer Gesetz

Im Tierschutzgesetz (TschG) sind in Art. 4 Grundsätze der Tierhaltung verankert – auch für alle Reptilienhalterinnen und Halter. Vereinfacht aufgeführt steht im entsprechenden Artikel, dass die Tierhalter die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigen und für ihr Wohlergehen sorgen müssen. Den Tieren dürfen nicht ungerechtfertigt Leiden oder Schmerzen zugefügt werden, zudem dürfen Tiere nicht in Angst versetzt, misshandelt oder vernachlässigt werden. Auch in der Tierschutzverordnung (TschV) sind im ersten Abschnitt allgemeine Bestimmungen zu Haltung und Umgang mit Tieren aufgeführt. So ist das Aussetzen von Tieren gesetzlich verboten. Für Reptilien gibt es ausserdem Mindestanforderungen bezüglich Fläche und Einrichtung der Terrarien.

Trautes Heim, Glück allein: Das Terrarium

Reptilien sind eine eigene Klasse im Tierreich. Sie weisen eine unglaubliche Artenvielfalt auf. Derzeit werden knapp 10’000 Arten unterschieden. Und jede dieser Arten hat ihre ganz eigenen Bedürfnisse – angefangen im Lebensraum. Aufgrund dessen müssen Halterinnen und Halter ein besonderes Augenmerk auf das Terrarium legen. So gibt es unterschiedliche Arten von Terrarien:

  • Trockenterrarium
  • Feuchtterrarium
  • Halbfeuchtterrarium
  • Aquaterrarium
  • Aussengehege

Ganz wichtig:

Vor allem beim Terrarium darf nicht mit dem Platz gespart werden! Denn artgerechte Reptilienhaltung beginnt mit einem genügend grossen Terrarium. Leider ist ein Grossteil der im Handel erhältlichen Terrarien viel zu klein für eine artgerechte Reptilienhaltung. Insbesondere für die Haltung von grossen und/oder bewegungsfreudigen Reptilien (viele Echsenarten, wie beispielsweise Wasseragamen) sind in der Regel keine genügend grossen Terrarien «von der Stange» erhältlich. Aus diesem Grund müssen die Terrarien in der Regel selbst gebaut oder bei einem professionellen Terrarienbauer in Auftrag gegeben werden. Mehr zum Terrarium finden Sie hier.

Schlange auf einem Holzast

Tierhaltungsrechner

Sie möchten herausfinden, wie viel Platz Ihr Reptil braucht? Der STS-Tierhaltungsrechner verrät es Ihnen.

Reptilien richtig füttern – Fütterungszeit

Die richtige Ernährung macht Reptilien glücklich. Deswegen ist es wichtig, sein Reptil zu kennen und die richtige Fütterung anzuwenden. So sind Reptilien wechselwarm. Das heisst, dass sie einen langsameren Stoffwechsel als Säugetiere oder Vögel haben. Während pflanzenfressende Arten in der Regel täglich gefüttert werden, brauchen viele fleisch- und insektenfressende Reptilien nicht täglich Nahrung. Ausgewachsene fleisch- oder insektenfressende Echsen brauchen je nach Art ca. 1–3 x pro Woche Nahrung. Jungtiere hingegen müssen häufiger gefüttert werden. Mittels regelmässigen Wiegens können zudem Gewichtsveränderungen erkannt und die Fütterung ggf. angepasst werden.

Reptilien sollten auch regelmässig Ergänzungsstoffe wie Mineralstoffe und Vitamine erhalten. Empfehlenswert sind Nutrobal oder Korvimin ZVT und Reptil, welche beim Tierarzt bezogen werden können. Da bei fettlöslichen Vitaminen die Gefahr einer Überdosierung besteht, müssen unbedingt die Dosierungsangaben des Tierarztes beachtet werden!

Das richtige Futtertier für Reptilien

Viele Reptilienarten ernähren sich ganz oder teilweise von Säugetieren, Fischen oder Wirbellosen (Insekten, Spinnen, Würmer etc.). Säugetiere und Fische zählen zu den Wirbeltieren. Gemäss Art. 4 der TschV dürfen sie nicht lebendig verfüttert werden. Die Futtertiere müssen daher vor dem Verfüttern fachgerecht getötet oder bereits tot gekauft werden. Insekten und andere Gliederfüssler sowie Würmer zählen nicht zu den Wirbeltieren und sind daher von Art. 4 ausgenommen; sie dürfen lebendig verfüttert werden. Insekten können selbst gezüchtet oder von kommerziellen Firmen bezogen werden. Beim Bezug der Insekten sollten folgende Punkte beobachtet werden: Die Insekten werden fachgerecht verpackt und versandt; die Behälter sind sauber und nicht überfüllt. Den versendeten Tieren stehen geeignetes Substrat (z.B. Eierkartons) und Futter zur Verfügung. Nach dem Kauf sollten Futterinsekten in grössere Behälter umgesiedelt werden. Die Behälter sollten Versteckmöglichkeiten für die Insekten (z.B. Eier-Kartons oder WC-Rollen) aufweisen. Die Insekten brauchen regelmässig frisches Futter und Wasser (oder Aquagel).

Slow it down – Stoffwechsel & Überwinterung

Reptilien sind wechselwarm (ektotherm), das heisst, dass ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängig ist. Reptilien können somit keine konstante Körpertemperatur aufrechterhalten, wie dies bei Säugetieren der Fall ist. Sie können aber ihre Körpertemperatur zu einem gewissen Grad steuern, indem sie wärmere oder kühlere Bereiche aufsuchen. Die Ektothermie hat auch zur Folge, dass viele Reptilien nicht jeden Tag essen müssen. Ausserdem legen viele während der kälteren Jahreszeit oder während Zeiten des Nahrungsmangels eine Ruhephase ein. Das Einhalten der Ruhephase ist auch für als Heimtiere gehaltene Reptilien wichtig und eine Voraussetzung für das Gesundbleiben der Tiere. Reptilienarten, welche eine Winterstarre oder eine Winterruhe halten, müssen sorgfältig auf diesen Zustand vorbereitet werden. Dies beinhaltet nebst der schrittweisen Reduktion von Lichtintensität, Temperatur und Nahrung auch eine Untersuchung des Kotes auf Parasiten. Die Art und Dauer der Ruhephase ist bei jeder Reptilienart unterschiedlich, genauso wie die für die Ruhephase notwendige Temperatur. Reptilienhalterinnen und Halter müssen sich daher in der Fachliteratur über die Art der Ruhephase informieren und/oder sich von einem erfahrenen Exotentierarzt beraten lassen.

Umgang & Beschäftigung von Reptilien

Reptilien sind keine Streicheltiere. Der eigentliche Reiz der Reptilienhaltung liegt primär in der Beobachtung der interessanten Verhaltensweisen. Im Umgang mit den Tieren sind stets ein ruhiges Verhalten und auch Respekt vor den Launen und dem Befinden der Tiere notwendig. Insbesondere grössere Echsen und Schlangen sind ziemlich wehrhaft und können auch mal kräftig zubeissen! Manche Echsen können zudem ihren Schwanz abwerfen.

In der Natur dient dies als Schutzmechanismus vor dem Gefressen werden. Echsen sollten daher nie am Schwanz gepackt werden. Auch Düfte sind für Reptilien sehr interessant, beispielsweise kann das Terrarium mal mit ungiftigen duftenden Wiesenblumen bestückt oder mit Tee besprüht werden. Manche Echsenarten können zudem mittels Targettraining einfache Befehle erlernen.

Ferien mit Reptilien

Reptilien sind zum Mitnehmen in die Ferien nicht geeignet. Bereits vor dem Kauf muss überlegt werden, wer im Falle einer Ferienabwesenheit bereit ist, sich täglich um die Reptilien zu kümmern. Kinder ohne Aufsicht durch Erwachsene sind als Betreuungspersonen nicht geeignet. Manche Reptilien (insbesondere Schlangen und fleisch- oder insektenfressende Echsen) müssen nicht täglich gefüttert werden.

Trotzdem sollte der Gesundheitszustand der Tiere täglich kontrolliert werden, und sie müssen frisches Wasser bekommen. Auch die Funktion der Technik im Terrarium sollte täglich überprüft werden. Bei Abwesenheiten müssen die «Reptiliensitter» rechtzeitig (nicht erst am Abreisetag) über die Tiere und die Technik informiert werden. Weiter muss der Betreuungsperson die Ferienadresse oder zumindest die Handynummer des Besitzers sowie die Telefonnummer der Tierarztpraxis notiert werden.

Gesundheit von Reptilien

Krankheitsvorsorge: Die beste Krankheitsvorsorge ist eine artgerechte Haltung und korrekte Ernährung der Reptilien. Ein Grossteil der Reptilienkrankheiten resultiert aus Haltungs- (Beleuchtung, Klima, Terrariengrösse) und Ernährungsfehlern! Es ist notwendig, die eigenen Tiere täglich zu beobachten, da das Beobachten auch der Gewöhnung der Tiere an den Halter/die Halterin sowie der Gesundheitskontrolle dient. Folgende Punkte helfen bei der Beurteilung des Gesundheitszustandes:

  • Wie verhalten sich die einzelnen Tiere?
  • Wie sind Körperhaltung und Fortbewegung der Tiere?
  • Sind alle Tiere unverletzt?
  • Fressen alle Tiere?
  • Häuten sich alle Tiere normal?
  • Verändern die Tiere die Färbung?
  • Wie ist die Beschaffenheit des Kots und Urins? Reptilien sind zäh, sie leiden leise und sterben langsam. Wenn man Symptome feststellt, ist die Krankheit oft schon weit fortgeschritten und der Gang zum Tierarzt unumgänglich. Sich aus Spargründen zunächst hilfesuchend an irgendwelche Internetforen zu wenden, zeugt nicht von Tierliebe! Kranke Tiere müssen immer von einem Tierarzt untersucht werden, Ferndiagnosen oder Therapievorschläge von (wenn auch wohlmeinenden) Forenteilnehmern sind absolut unseriös!

Hygiene von Reptilienhaltung

Wasser (Trink- und Badewasser sowie Wasser in Verneblern/Beregnungsanlagen) muss täglich frisch angeboten werden. Die Reinigung der Wasserbehälter findet täglich bis mehrmals wöchentlich statt. Beregnungs- und Vernebleranlagen müssen regelmässig gereinigt (insbesondere Vernebler neigen dazu, zu veralgen) sowie allenfalls gewartet werden. Wenn Futter gereicht wird, so muss es jeweils frisch angeboten werden. Übriggebliebenes Futter wird entsorgt.

Kot und Häutungsreste sollten je nach Anzahl und Grösse der Tiere täglich entfernt werden. Ein Trockenterrarium sollte mindestens einmal pro Jahr, ein Feuchterrarium nach Möglichkeit zweimal pro Jahr komplett gereinigt und desinfiziert werden. UV-Lampen müssen alle 6 bis 12 Monate (je nach Hersteller) ersetzt werden. Neuzugänge sollten vor der Vergesellschaftung mit anderen Tieren ca. 6–8 Wochen in einem separaten Quarantäneterrarium untergebracht werden. Dort wird ihr Gesundheitszustand beobachtet und die Neuzugänge können, falls nötig, behandelt werden. So wird verhindert, dass Krankheiten in den Bestand eingeschleppt werden. Die Neuzugänge können sich im Quarantäneterrarium zudem in Ruhe akklimatisieren.

Gelbe Schlange die im Laub liegt.

Achtung, Qualzucht!

Sie sind dabei, sich ein Reptil zuzulegen und sind auf ein Inserat oder auf einen Züchter gestossen, haben aber ein ungutes Gefühl? Oder die Tiere sehen nicht der Norm entsprechend aus? Dahinter kann ein Fall von Qualzucht stecken. Lesen Sie hier nach, wie Qualzucht bei Reptilien sich äussert und was Sie in diesem Moment tun können.

Wo finde ich das für mich passende Reptil?


Vom Züchter

Reptilien können direkt bei einem Züchter erworben werden. Der Kontakt zwischen Züchter und Interessent erfolgt teilweise über eine Börse, teilweise über das Internet (Inseratplattform, Facebook oder Homepage des Züchters) sowie über Mund-zu-Mund-Propaganda innerhalb der Terraristik-Szene. Der Vorteil des Erwerbs direkt bei Züchtern liegt darin, dass man Nachzuchttiere aus der Schweiz – also keine problematischen Wildfänge oder Tiere, welche die Strapazen eines Imports über sich ergehen lassen mussten – erwirbt. Zudem gerät der Interessent idealerweise in direkten Kontakt mit einer erfahrenen Person und kann sich entsprechend über die Haltung informieren.

Aus dem Zoofachhandel

Die wohl naheliegendste Form des Reptilienerwerbs stellt der Besuch im Zoofachgeschäft dar. Dies hat den Vorteil, dass sich die Kunden vor Ort direkt mit dem Zubehör eindecken und sich über das Tier und dessen Bedürfnisse informieren können. Dementsprechend wird vom Zoofachpersonal erwartet, dass es kompetent Auskunft geben kann und über ausreichend Informationen zu den im Verkauf stehenden Tierarten verfügt. Neulinge in der Terraristik sollten deshalb darauf und auch auf die Haltungszustände im Fachhandel achten.

Reptilienbörse

Mehrmals im Jahr finden in der Schweiz Reptilienbörsen statt, an welchen Echsen, Schildkröten und Schlangen (sowie teilweise auch Gliederfüssler, Weichtiere und Futternager) verkauft werden. Allerdings trifft der STS immer wieder auf Probleme bei solchen Veranstaltungen. Da es leider keine einheitlich festgelegten Regelungen gibt, bringen Züchter oder Händler ihre Tiere oftmals in zu kleinen Behältern ohne Rückzugsmöglichkeiten. Kaufinteressierte Personen sollten sich daher gut überlegen, ob sie von diesen Ausstellern ein Reptil erwerben möchten, da diese zur Schaustellung bereits an Tierquälerei grenzt.

Internet

Heutzutage gewinnt das Internet als Möglichkeit zum Tiererwerb immer mehr an Bedeutung. Zahlreiche Online-Inserate-Plattformen sowie Facebook-Gruppen bieten privaten Haltern wie auch gewerbsmässigen Züchtern die Möglichkeit, ihre Tiere auszuschreiben. Die Problematik des Tierkaufs im Internet liegt unter anderem darin, dass die Tiere und die Tierhaltung oftmals nicht besichtigt werden können – bei vielen Privatpersonen ist dies auch gar nicht Sinn der Sache, da das Tier schnellstmöglich abgegeben werden soll, wobei die zukünftige Haltung keine Rolle spielt.

Auch die Information der Tierhalter wird im Internet häufig vernachlässigt. Der Kauf wird meist
direkt abgewickelt, eine vorgängige Information des Tierhalters erfolgt nicht respektive nur im Rahmen des Inseratetextes. Gerade dieser lässt aber oftmals zu wünschen übrig. Die Reptilieninserate Prüfung durch den STS zeigte, dass bei vielen Inseraten essenzielle Angaben zu Alter, Geschlecht, Herkunft, Schutzstatus und Bewilligungspflicht fehlen, von Informationen zur Haltung des Tieres ganz zu schweigen. Hinweise zur Haltung der Tiere waren ebenfalls Mangelware.

Reptilien selbst züchten?

Halterinnen und Halter, die sich bereits einige Jahre Reptilien halten, haben sich bestimmt schon diese Frage gestellt. Doch ist das Züchten von Reptilien in der Schweiz wirklich sinnvoll? Der STS sagt in der Regel «nein». Dies aus verschiedenen Gründen: Zu aller nächst kann das eigene Wissen zur Reptilienart breit gefächert sein. Es kann aber auch sein, dass vieles noch verborgen ist. Ein Zuchtbeginn kann hier also schnell in die Hose gehen.

Des Weiteren ist der Bestand in der Schweiz unbekannt. Da viele Halterinnen und Halter die Tiere – auch bewilligungspflichtige – nicht anmelden, ist eine genaue Zahl zum derzeitigen Bestand unklar. Es kann also durchaus sein, dass in der Schweiz viel zu viele Tiere komplett unkontrolliert und unüberwacht gehalten werden. Sollten Sie dennoch den Wunsch nach einer Eigenzucht haben, müssen Sie zwingend sichergehen, dass Sie genügend Kenntnisse über das Reptil haben. Ausserdem müssen Sie sicherstellen, dass die Jungtiere an gute Plätze abgegeben werden. Ansonsten riskieren Sie die Unterstützung von Tierquälerei.

Hilfe, ich bin überfordert!

Es kann natürlich immer wieder vorkommen, dass Halterinnen und Halter mit ihren Reptilien überfordert sind, das Interesse an ihnen verloren haben oder aber andere Abgabegründe haben. Statt sie einfach auszusetzen, ist es in einem solchen Fall wichtig, richtig vorzugehen. Der Verband Schweizer Fisch- und Reptilienauffangstationen ist eine Sektion des STS und hilft weiter.

Ein orange-weisses Reptil vor einem verschwommen Hintergrund
Ein Königspython das gerade über einen Holzstamm kriecht vor einem verschwommenen Hintergrund

Auf der Suche nach einem Reptilienarzt?

Braucht Ihr Reptil medizinische Versorgung? Bei Krankheit, Verletzungen, Unfällen oder Notsituationen lohnt es sich zu wissen, wie vorzugehen ist und wo sich der nächste Exoten Tierarzt oder Klinik befindet

Kostenlose Beratung

Sie benötigen eine kostenlose Beratung zum Thema «Reptilien»? Oder möchten sich genauer zum Reptilienkauf und zur tiergerechten Haltung informieren? Haben Sie einen Verdacht auf Qualzucht? Wir beraten Sie gerne persönlich.

Ein Reptil vor einem verschwommenen grünen Hintergrund

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Das versprechen wir Ihnen. Der Schweizer Tierschutz STS ist als gemeinnützige Institution anerkannt. Spenden an gemeinnützige Organisationen sind im Rahmen der kantonalen Steuergesetzgebungen abzugsberechtigt.