
Tierschutz & Nutztiere
Tierschutz bei Nutztieren
Fortschritt und Grenzen im Tierschutzgesetz
Die Schweiz hat im Vergleich zu anderen Ländern ein fortschrittliches Tierschutzgesetz. Darauf wird gerade von bäuerlicher Seite oft und gerne hingewiesen. Verschiedene Eingriffe an Tieren oder die Käfighaltung von Hennen sind z.B. verboten. Auch die staatlichen Tierwohlprogramme BTS (Besonders Tierfreundliche Stallsysteme) und RAUS (Regelmässiger Auslauf ins Freie), welche Mehrleistungen beim Tierwohl durch finanzielle Beiträge belohnen, erfreuen sich bei vielen Bauern grosser Beliebtheit. Diese Anreize gehen durchaus in die richtige Richtung.
Herausforderungen bei der Nutztierhaltung
Die Teilnahme am RAUS-Programm ist jedoch teilweise nur deshalb so hoch, weil es beim Rindvieh immer noch viele Betriebe mit Anbindehaltung gibt. Und bei den tierfreundlichen Stallsystemen sind je nach Tierart gerade mal 60% in solchen Haltungen untergebracht. Grob geschätzt muss deshalb immer noch fast die Hälfte der Nutztiere in der Schweiz nach den Minimalvorgaben der Tierschutzverordnung leben. Und diese ist für den STS die absolute Untergrenze zur Tierquälerei!
Missstände bei Mast, Tiertransport und Schlachtung
Es gibt also noch viel Luft nach oben im Tierschutz für Nutztiere in der Schweiz. So ist die Haltung von Mastschweinen und Mastrindern auf nicht eingestreutem Boden und mit minimalem Tageslicht noch nicht verboten. Viele Tiere haben ihr Leben lang keinen Auslauf an der frischen Luft. Und in den Bereichen Tiertransport und Schlachtung besteht durch die kleinstrukturierte Organisation der Schweiz ebenfalls eine sehr hohe Dunkelziffer bezüglich Einhaltung der Gesetze.
Erfolge und Kontrollen des STS
Der STS hat mit seiner Arbeit in den Bereichen Tierhaltung, Tiertransport und Schlachtung schon viel für das Wohl der Nutztiere erreicht. Dies hat er durch unabhängige Kontrollen auf privatrechtlicher Basis bei förderungswürdigen Labels, ebensolchen Kontrollen von Tiertransporten und einem Teil der Schweizer Schlachthöfe sowie konsequentem Lobbying in der Politik erreicht.
Wege zu mehr Tierwohl
Zur weiteren Verbesserung des Tierwohls in der Schweiz setzt der STS auf Aufklärung der Konsumenten, Beratung der Beteiligten, Förderung von tierfreundlichen Labels von der Haltung bis zur Schlachtung sowie Einflussnahme in der Politik, bei der Revision von Gesetzen und Verordnungen.

Tierschutzkontrollen
Die Fachstelle Tierschutzkontrollen des Schweizer Tierschutz STS nimmt Meldungen über Haltungsbedingungen und Tiermisshandlungen entgegen und ergänzt damit die Inspektorentätigkeit seiner Sektionen im Bereich des Tierschutzes.

Unterstützen Sie uns, den Tieren zu helfen
Helfen Sie uns, den Tieren zu helfen. Mit Ihrer Spende arbeiten wir hartnäckig auf spürbare Verbesserungen für Tiere in Not hin. Die Fach- und Beratungsstellen des Schweizer Tierschutz STS und seine Sektionen setzen sich wirkungsvoll für das Wohl der Tiere ein. Das versprechen wir Ihnen.
Der STS ist als gemeinnützige Institution anerkannt. Ihre Spende können Sie deshalb in der Steuererklärung als Abzug geltend machen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Schutz von Nutztieren
Welche Probleme gibt es bei der Haltung von Nutztieren in der Schweiz?
Trotz Programmen wie BTS und RAUS leben noch viele Tiere nur nach den Minimalstandards der Tierschutzverordnung. Besonders in der Masttierhaltung von Schweinen und Rindern bestehen Defizite bei Platz, Einstreu und Tageslicht.
Warum sind Tiertransporte ein wichtiges Tierschutzthema?
Bei Tiertransporten in der Schweiz kommt es immer wieder zu Verstössen gegen die Vorschriften. Der STS führt unabhängige Kontrollen durch, um die Einhaltung der Regeln sicherzustellen und Tierleid zu verringern. Dabei spielt auch die Fachstelle Tierschutzkontrollen eine zentrale Rolle.
Welche Herausforderungen bestehen bei der Schlachtung?
Die Tierschutzprobleme bei der Schlachtung reichen von mangelhaften Betäubungen bis zu fehlenden Kontrollen. Der STS überprüft ausgewählte Schlachthöfe und setzt sich politisch für strengere Standards ein.
Wie unterstützt der STS tierfreundliche Landwirtschaft?
Der STS fördert tierfreundliche Labels für Nutztierhaltung, begleitet Produzenten bei der Umsetzung und klärt Konsumentinnen und Konsumenten über deren Bedeutung auf. So können Kaufentscheidungen direkt das Tierwohl stärken.
