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Ein neues Zuhause für Kragenechse, Bartagame und Co.

Eigentlich hätte es nicht so weit kommen dürfen. John-David Bauder, Gründer von John’s kleine Farm in Kallnach BE, hatte jahrelang um ein Weiterexistieren seines Zoos gekämpft. Sein Engagement für die Tiere und sozial benachteiligte Menschen war gross und dauerte 28 Jahre lang. Die Tierhaltung war gut, wie dies auch im STS-Zoobericht festgehalten ist. Trotz grossen Anstrengungen, eine andere Lösung zu finden, musste der Zoo seine Schliessung auf den 18.8.2024 bekannt geben. Und stand somit auch vor der Aufgabe, Plätze für 700 Tiere zu finden.


Von Samuel Furrer, Leiter Tierschutz STS

Die Anfrage nach möglichen Abgabeplätzen erreichte den Schweizer Tierschutz STS frühzeitig. Wir wurden primär für die Platzierung von Reptilien angefragt. Eine Umfrage bei den Mitgliedern der STS-Sektion VSFR (Verband Schweizer Fisch- und Reptilienstationen) ergab, dass das Refuge Reptiles-Reptilien Kapazität für deren Unterbringung hatte. Am 22.8. erfolgte die Abholung der Tiere und der Transport ins neue Domizil. Anhand einiger Fotos soll die Aktion im Folgenden illustriert werden.

Total 13 Reptilien und Amphibien wurden abgeholt. Darunter Echsen, Schlangen und ein Salamander. Für den Transport wurden verschieden grosse Transportboxen verwendet. Auf dem Bild zu sehen sind zwei Blauzungenskinke. Diese wurden anschliessend noch getrennt und einzeln transportiert, um eine Verletzungsgefahr durch Beissereien auszuschliessen.

Nach gut einer Stunde sind alle Tiere wohlbehalten in der Reptilienstation angekommen.

Eine erste Inspektion der Tiere erfolgte durch den Tierarzt Eric Lamouille. Hier wird eine Kragenechse auf äussere Verletzungen, den Nährzustand und andere Auffälligkeiten untersucht.

Nach der Eingangskontrolle kamen die Tiere in einfach aber zweckmässig eingerichtete Quarantäneterrarien. Ganz vorne unter dem Unterschlupf lässt sich noch ein Stück Königspython erkennen. Alle Reptilien waren unsprünglich Tierschutzfälle, d.h. sie wurden John abgegeben, weil die Besitzerinnen oder Besitzer mit der Haltung überfordert waren. Hier hat der STS und die ihm angeschlossenen Reptilienstationen die Aufgabe über die Bedürfnisse von Reptilien zu informieren. Nur wer sich vorgängig ausgiebig mit den Ansprüchen einer Art beschäftigt ist in der Lage, ein Tier danach auch tiergerecht halten zu können. Nach der Quarantäne sollen auch die neu aufgenommenen Reptilien weitervermittelt werden, an Plätze, die eine dauerhafte und gute Haltung garantieren.

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