«Indoor-Ausläufe» sind kein RAUS
Ein Vorstoss von Nationalrat Damian Müller (FDP LU) will geschlossene Innenhöfe auf Landwirtschaftsbetrieben als RAUS-konform zulassen («Anpassung der RAUS-Bestimmungen im Sinne von Umwelt und Tierwohl»). Das klingt nach Fortschritt – ist aber ein klarer Rückschritt für das Tierwohl.
Warum lehnt der STS die Motion ab?
Verlust der Grundidee:
RAUS steht für Regelmässiger Auslauf ins Freie und ist ein Förderprogramm des Bundes. Die Motion würde diese Grundidee untergraben, indem sie Indoor-Ausläufe zulässt, die faktisch weder Zugang ins Freie noch die Reizanreicherung eines Auslaufs bieten. Die Differenzierung zu BTS wäre nicht mehr ausreichend gegeben.
Rückschritt fürs Tierwohl:
Tiere brauchen Bewegung, Licht und Luft – das ist wissenschaftlich belegt. Geschlossene Ausläufe schränken diese Bedürfnisse massiv ein und gefährden die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Tiere.
Unverhältnismässige Förderung
RAUS-Beiträge an Landwirte werden über Steuergelder finanziert. Die Bevölkerung erwartet dafür mehr Tierwohl. Eine Förderung für Indoor-Ausläufe wäre nicht gerechtfertigt und untergräbt die Glaubwürdigkeit einer tierfreundlichen Landwirtschaft.
Zweifelhafte Argumentation zur Tiergesundheit
Der behauptete gesundheitliche Vorteil durch geschlossene Seiten in Innenhöfen ist nicht belegt. Im Gegenteil: Bewegung, frische Luft und Sonnenlicht fördern die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit nachweislich. Das Argument der Zugluft ergibt keinen Sinn, da Zugluft nicht durch eine einzelne offene Seite entstehen kann.
Scheinargumente zur Umwelt
Die Motion führt Ammoniakemissionen als Begründung an, obwohl diese in Innenlaufhöfen generell ein deutlich grösseres Problem darstellen als beim Auslauf auf eine Weide. Mehr Tierwohl hat auch eine positive Wirkung auf die Umwelt.
Der STS sagt klar:
RAUS darf nicht zu DRIN werden – für echtes Tierwohl.
