Tierquälerei in Ramiswil: Schweizer Tierschutz STS fordert engmaschigeres Tierschutzsystem – STS baut eigene nationale Meldestelle gegen Tierquälerei aus
Der Fall Ramiswil SO zeigt exemplarisch: Für die Früherkennung von tierwohlfeindlichen Handlungen braucht es aus Sicht des Schweizer Tierschutz STS schweizweit genügend Ressourcen bei den Behörden – aber auch mehr Kooperation und Koordination mit verlässlichen Tierschutzorganisationen, die den Staat bei der Umsetzung der Tierschutzgesetze bereits heute in erheblichem Masse entlasten. Der STS baut ab 2026 sein Angebot einer nationalen Meldestelle gegen Tierquälerei und Tierhandel erheblich aus.
Der Schweizer Tierschutz STS ist über die jüngsten Berichte aus Ramiswil SO, wo Tiere unter katastrophalen Bedingungen gehalten wurden, erschüttert. In einer beispiellosen Aktion wurden Ende letzter Woche 120 Hunde eingeschläfert, Dutzende weitere Tiere beschlagnahmt und in neue Unterkünfte gebracht. Dieser Fall stellt in seiner Tragweite einen der schwerwiegendsten Fälle der letzten Jahre dar. Er wirft nicht nur Fragen zur Verantwortung der Halterin auf, sondern auch zur Rolle der Behörden und zur Wirksamkeit von Bewilligungsverfahren und Kontrollen.
Viele offene Fragen an die Behörden
Der Schweizer Tierschutz STS erwartet von den zuständigen Stellen eine transparente Kommunikation über den gesamten Kontrollablauf in Ramiswil SO sowie vertiefende Angaben, weshalb aus Behördensicht eine Tötung derart vieler Tiere unausweichlich war. Ohne diese Information entsteht ein Vertrauensverlust – denn weder aus Expertensicht noch für die breite Öffentlichkeit ist dieses Vorgehen derzeit nachvollziehbar. Vertrauen ist wichtig, damit Verdachtsfälle auch künftig gemeldet und nachverfolgt werden können.
Mehr Ressourcen, Kooperation und Koordination
Es braucht in der Schweiz ein engmaschiges System an staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren für mehr Tierschutz und Tierwohl. Die kantonalen Veterinärämter müssen personell und finanziell so ausgestattet sein, dass sie ihre Aufgaben wirksam wahrnehmen können. Aktuell ist dies nicht in allen Kantonen gleichermassen der Fall. Zudem fehlt es an Koordination.
Unabhängige und von Spenden finanzierte Tierschutzorganisationen wie der STS ergänzen die Arbeit der Behörden bereits heute schon unentgeltlich. Sie unterstützen Behörden zum Beispiel bei der Umplatzierung von beschlagnahmten Tieren.
Neue nationale Meldestelle Tierschutz
Bereits vor dem Fall Ramiswil hat der STS im Rahmen einer strategischen Fokussierung entschieden, seine bestehenden Angebote im Bereich Tierschutzkontrollen und skrupellosem Tierhandel zu einer nationalen Meldestelle Tierschutz zusammenzuführen. Die Meldestelle wird ab 2026 personell verstärkt und ist für Meldungen aus der Öffentlichkeit unkompliziert erreichbar. Verdachtsfälle von nicht tierschutzgerechten Haltungen werden abgeklärt in einem ersten Schritt wird jeweils frühzeitig das konstruktive Gespräch gesucht und bei Bedarf wird die Unterstützung durch die zuständigen Veterinärämter und anderen Behörden angefordert.

Simon Hubacher
Leiter Medienstelle
Kontaktperson für Medienschaffende
